Peru 2002

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September - Oktober & Dezember 2002

Peru ist ein grosses Land mit fantastischen und sehr vielseitigen Landschaften - vom ewigen Schnee in den Anden hinab in den dampfenden Regenwald am Amazonas oder hinein in die staubtrockenen Wüsten am Pazifik. Reisen in diesem Land erfordert trotz der guten öffentlichen Transportmöglichkeiten ziemlich viel Zeit. Will man zudem etwas abseits der touristischen Hauptrouten reisen, dann sind gute Spanischkenntnisse unabdingbar. Wir waren von September bis Dezember 2002 für rund drei Monate in Peru und Bolivien unterwegs.

Fotos

Tipps: Die nachfolgenden Orte in Peru haben uns speziell gut gefallen und liegen zudem eher abseits der Touristenpfade

Isla Anapia (Titicacasee)
Diese Insel liegt im südlichen Teil des Titicacasees (Huiñaymarca) und ist aus touristischer Sicht praktisch noch unberührt. Die Inselbewohner vom Volksstamm der Aymara wollen sich langsam dem Tourismus öffnen, aber auf eine möglichst sozial- und umweltverträgliche Weise.

Sie haben die aus ihrer Sicht negativen Entwicklungen auf den touristisch recht stark frequentieren Inseln wie Uros, Amantani und Taquile verfolgt und für sich einen anderen Weg entschieden, der die Bezeichnung Ökotourismus aus meiner Sicht wirklich verdient. Sämtliche touristische Infrastruktur wird von der Gemeinde gestellt und das damit erwirtschaftete Einkommen wird unter den Einwohnern verteilt.

Bei einem Besuch auf dieser landschaftlich schönen Insel wohnst Du privat bei einer Familie und hast die Gelegenheit auf sehr authentische Weise das Alltagsleben einer Indigena-Gemeinschaft kennenzulernen.

 

Puya Raimondii-Wald bei Vischongo (Ayacucho)
Einen wunderschönen Tagesausflug (Trekking) von Ayacucho aus ist der Besuch des Puya Raimondii-Waldes bei Vischongo. Dieser "Wald", im Reserva Nacional de Titankayaq gelegen, liegt auf etwa 4'000 m.ü.M. und umfasst die grösste Ansammlung von Puya Raimondii in ganz Peru. Diese Riesenbromelien (Ananasgewächse) können über 10 m hoch werden, wovon alleine der Blütenstiel über 6 m hoch sein kann.

 

Iquitos und Umgebung
Iquitos
ist eine am Amazonas gelegene Stadt mit über 400'000 Einwohnern, die es eigentlich so gar nicht geben dürfte, denn sie liegt extrem abgelegen und ist nur auf dem Wasser- oder Luftweg zu erreichen. Es führt keine einzige Strasse hierher, und die nächsten grösseren Städte sind 800 km (Pucallpa) resp. 1'700 km (Manaus, Brasilien) weit weg. Aus diesem Grund ist das Leben hier recht ruhig und relaxed. Uns hat diese Urwaldstadt sehr gut gefallen, sie hat etwas sehr Exotisches an sich.

Speziell interessant ist der Besuch des Stadtteil Belén, der auch "die schwimmende Stadt" genannt wird. Unzählige Hausboote und Pfahlhäuser vermitteln den Eindruck eines grossen Amazonasdorfes. Auf dem Markt werden allerlei exotische Amazonasfische von teilweise bemerkenswerter Grösse sowie Schildkröten, lebende Maden, Urwaldfrüchte und Heilkräuter angeboten. Nichts für zimperliche Nasen, aber sehr lebendig, bunt und sehenswert.

Interessante Ausflugsziele in der näheren Umgebung sind z.B. die Laguna Quistococha oder die Laguna Azul, die beide in etwa einer halben Stunde mit einem Motorradtaxi (motocarro) erreichbar sind. In beiden Lagunen kann man auch baden, wobei das sehr trübe und dunkle Wasser schon etwas Überwindung verlangt, hineinzusteigen. Die Einheimischen tun es jedoch auch, also zier Dich nicht!

Iquitos bietet sich auch gut an als Ausgangspunkt für eine Dschungeltour an. Allerdings braucht man etwas Zeit und muss schon recht weit von hier weg gehen um den Primärurwald zu sehen, denn im Umkreis von etwa 100 km wächst leider kein solcher mehr.

 

Papageien-Salzlecke am Rio Pariamanú (Madre de Dios)
Papageien in freier Wildbahn zu beobachten ist ein tolles Erlebnis. In Peru gibt es über 20 Salzlecken, sogenannte Collpa de Guacamayos, wo dies hervorragend möglich ist. An diesen Salzlecken, die sich meist an erodierten Flussufern im Urwald befinden, tummeln sich in den Morgenstunden teilweise ganze Horden von Papageien und Aras, um ihr Sozialleben zu pflegen und um die mineralsalzhaltige Tonerde zu fressen. Diese Erde brauchen sie, um die toxischen Substanzen zu neutralisieren, die sie mit dem Verzehr von unreifen Früchten aufnehmen.

Einige dieser Salzlecken befinden sich in der Gegend um Puerto Maldonado, am Rio Madre de Dios gelegen. Die bekanntesten davon befinden sich im Manu-Nationalpark oder am Rio Tambopata. Eine gute und viel preiswertere Alternative ist diejenige am Rio Pariamanú.