Kuba 1998 – 2023

  • Kuba 1998 - 2023

Kuba ist etwas besonderes

Kuba ist für mich so etwas wie meine zweite Heimat geworden. Ich bin einerseits mit einer Kubanerin verheiratet und war zwischen 1999 und 2008 als Reiseleiter von Mountainbike-Kulturreisen häufig in Kuba. Dadurch habe ich einen recht tiefen Einblick in dieses Land und seine Menschen bekommen.

 

Kuba ist ein Land voller Widersprüche. Einerseits ein tropisches Paradies in der Karibik mit einer reichen Kultur und gut ausgebildeten Leuten, andererseits herrscht Mangel an vielen Dingen des täglichen Bedarfes und die Leute schlagen sich durch so gut es geht oder verlassen das Land und versuchen ihr Glück im Ausland.

Kuba ist eines der letzten sozialistischen Länder auf dieser Erde geblieben. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat Kuba auf einen Schlag seinen wichtigsten "Sponsor" verloren und seither ziemlich schwere Zeiten durchgemacht. Zwar ist Venezuela als Ersatz eingesprungen und versorgt Kuba mit billigem Öl. Auch hat Kuba den Tourismus als Devisenbringer entdeckt und die vielen im Ausland lebenden Exilkubaner unterstützen ihre zurückgebliebenen Familien mit Geldüberweisungen.

Dennoch fehlt es nach wie vor an vielem, die Wirtschaft ist in einem ziemlich desolaten Zustand, viele Städte machen einen verlotterten Eindruck und immer noch sind - mangels Alternativen - viele US-Oldtimer-Autos auf den Strassen anzutreffen.

Seit dem Rücktritt von Fidel Castro im Jahre 2008 hat sein Bruder Raúl das Zepter übernommen und versucht seither durch zaghafte Veränderungen die wirtschaftliche Lage zu verbessern, will aber grundsätzlich am sozialistischen Kurs festhalten.

Ernsthafte Veränderungen dürften wohl aber erst nach dem Ableben des Übervaters Fidel Castro eintreten?

Aus meiner Sicht gehört das heutige Kuba definitiv zu den Reisezielen, die man im Leben gesehen haben sollte!

 

Update März 2016: Vom 20. bis 22. März 2016 fand der dreitägige Staatsbesuch von US-Präsident Barack Obama in Havanna statt, der erste Besuch eines US-Präsidenten in Kuba seit 1928, also seit fast 90 Jahren. Viele bezeichnen diesen Besuch als bedeutsamsten historischen Vorgang und haben hohe Erwartungen bez. rasch eintreffenden Veränderungen, andere deuten den Besuch eher als geschickte PR-Aktion des scheidenden Präsidenten Obama um sich im Geschichtsbuch zu verewigen. Die Zukunft wird zeigen, wer recht bekommen wird.

Barack Obamas Rede an das kubanische Volk vom 22. März 2016 im Gran Teatro de La Habana Alicia Alonso, Havanna:
Youtube-Video Clip

Pressekonferenz von Raúl Castro und Barack Obama vom 21. März 2016 im Palacio de la Revolución, Havanna:
Youtube-Video Clip

 

Update 25. November 2016: Heute verstarb Fidel Castro im Alter von 90 Jahren. Somit verliert Kuba seinen charismatischen Übervater und es wird sich nun zeigen, welche Auswirkungen sein Ableben auf die zukünftige Entwicklung des Landes haben wird.

MDR Zeitreise: Fidel Castro erklärt - Promis der Geschichte
Youtube-Video Clip

 

Update 18. April 2018: Heute wurde der 57-jährige Miguel Díaz-Canel als Nachfolger von Raúl Castro zum neuen kubanischen Staatschef gewählt. Erstmals seit fast 60 Jahren steht also nicht mehr ein Castro an der Staatsspitze und mit Díaz-Canel zudem auch noch eine Person, die erst nach der Revolution geboren wurde. Allerdings ist Díaz-Canel ein linientreuer Ziehsohn von Raúl Castro und somit scheinen rasche und grössere Veränderungen derzeit eher wenig wahrscheinlich.

 

Update 13. Juli 2021: Kuba erlebt derzeit die grössten Proteste seit Jahrzehnten, im ganzen Land gehen die Menschen auf die Strassen um gegen die sozialistische Führung und die schlechte Versorgungslage zu protestieren. Kuba ist schwer vom Corona-bedingten Zusammenbruch des Tourismus und den anhaltenden US-Sanktionen sowie der chronischen Ineffizienz der sozialistischen Planwirtschaft getroffen und dadurch ist die Unzufriedenheit in der Bevölkerung massiv gestiegen. Zudem durchlebt Kuba derzeit die heftigste Welle der Corona-Pandemie. Es liegt definitiv etwas in der Luft in diesen Tagen, die Lage könnte kippen.

 

Update 23. Juli 2022: Die wirtschaftliche Situation in Kuba ist derzeit extrem schlecht, die Leute verbringen einen grossen Teil ihrer Zeit beim Warten in langen Schlangen vor dem Lebensmittelgeschäften und Kaufhäusern in der Hoffnung, dass es noch etwas zu kaufen gibt, wenn sie dann mal an die Reihe kommen... Durch den Wertzerfall des Peso ist zudem alles viel teurer geworden und auch die Touristen sind noch nicht in der Zahl zurückgekehrt, wie dies vor der Corona-Pandemie der Fall war. Wahrlich keine guten Aussichten.

Tipp: Wohnung in Havanna zu vermieten

Regla's Schwester Raiza und ihr Lebenspartner Alexander vermieten eine schöne, im 2016 komplett neu renovierte Wohnung (Casa Particular) im Zentrum von Havanna. Sehr zu empfehlen!

Tipp: Mountainbike-Kulturreisen in Kuba mit bike adventure tours

 

Eine Mountainbike-Kulturreise in Kuba ist ein unvergessliches Erlebnis, die wichtigsten Gründe hierfür sind:

  • Fantastische Landschaften, interessante Städte mit viel Kultur
  • Wenig Verkehr
  • Nette, gastfreundliche Menschen unterwegs

Nachfolgend einige Bild- und Videogalerien von Touren bei denen ich als Reiseleiter dabei war:

Diverse Informationen über Kuba

Externe Links mit Informationen über Kuba

Strassenkarte Kuba 1:300:000 (die beste mir derzeit bekannte Strassenkarte von Kuba, sehr gut auch zum Biken geeignet, kostenlos als PDF downloadbar)

Viazul Busfahrplan